Es war einmal ein sehr berühmter Jäger in Dagarti-Land in Upper-West Region von Ghana. Im Laufe seiner Jägerkarriere gelang es ihm, viele verschiedene Tiere zu erlegen. Das einzige Tier, das ihm immer wieder entwischen konnte, war ein Büffel. Schon viele Jahre war der Jäger hinter diesem Tier her - doch immer wieder kam er erfolglos von der Jagd zurück. Eines Tages jedoch ging er wieder los. Da plötzlich sah er diesen Büffel mit einem Kalb im Busch. Mit viel Mühe und Geschick konnte der Jäger dieses Mal den Büffel erlegen - das Kalb aber entkam.
Als der Jäger mit seiner Beute ins Dorf zurückkehrte, gab es ihm zu Ehren ein grosses Fest. Alle waren stolz, dass der Jäger endlich auch das Tier, hinter dem er so lange vergeblich her war, getötet hatte.

Ein paar Jahre später ging der Jäger wieder einmal auf die Jagd. Tiefer und tiefer kam er in den Busch hinein. Als er sich schon sehr weit von seinem Dorf entfernt hatte, sah er plötzlich eine sehr sehr schöne junge Frau vor sich. Er erschrak sehr, denn er hatte so weit von zu Hause nicht erwartet, einen Menschen zu treffen." Was suchst du hier?" fragte er die junge Frau. In Tränen aufgelöst, erklärte sie ihm, dass sie sich auf der Suche nach Brennholz verlaufen habe. Nun, so tief in der Wildnis, konnte sie ihren Weg zurück ins Dorf nicht mehr finden. Der Jäger beruhigte sie und nahm die schöne Frau mit nach Hause.
Nach ein paar Tagen, nachdem niemand nach dem Mädchen gefragt hatte, beschloss der Jäger, sie zu heiraten. Da der Jäger eine berühmte und angesehene Person im Dorf war, wurde die Hochzeit ganz gross gefeiert.
In der Hochzeitsnacht hatte die Frau einen seltsamen Wunsch: "Gib mir das Fell von dem Tier, das für dich am schwierigsten war, zu töten." So gab er seiner Frau das Fell von dem Büffel. "Lass uns heute nacht auf diesem Fell schlafen," äusserte die junge Braut daraufhin ihren zweiten Wunsch. So geschah es.
Im Dorf waren alle bereits schlafen gegangen, als die junge Frau nun von ihrem Bräutigam wissen wollte, auf welche Weise er diesen Büffel getötet hatte. Der Jäger begann, ihr alle seine Jagdgeheimnisse zu erzählen. Kurz bevor er sein letztes Geheimnis preisgab, griff sein Vater ein. Er hatte im Nebenraum mitgehört und warnte seinen Sohn nun, alle seine Geheim­nisse bereits in der Hochzeitsnacht preiszugeben. Da hielt der Jäger inne und erzählte nicht weiter.
Am nächsten Tag bat die junge Frau ihren Mann, sie beim Brennholzsammeln zu begleiten. Sie liefen sehr weit in den Busch hinein - bis zu der Stelle, wo der Jäger damals den Büffel erlegt hatte. Unter einem Vorwand verschwand die Frau für kurze Zeit hinter einem Gebüsch. Fünf Minuten darauf kam jedoch genau hinter diesem Gebüsch plötzlich ein Büffel auf den Jäger zugerannt. Wild schnaufend versuchte er den Jäger zu töten. Dieser versuchte alle seine Zaubertricks anzuwenden, um dem Büffel zu entkommen. Er verwandelte sich in unterschiedliche Tiere und Pflanzen - doch der Büffel erkannte ihn immer. Als letzten Versuch, verwandelte er sich in einen Gegenstand. Diesen erkannte der Büffel nicht und konnte folglich den Jäger nicht mehr finden. So gelang es dem Jäger doch noch, sein Leben zu retten. Noch einige Male kam der Büffel zurück - und voller Wut musste er wieder und wieder feststellen, dass er den Jäger nicht finden konnte, er blieb für ihn unsichtbar. Schliesslich gab der Büffel auf: "Du hast Glück, Jäger, dass dich dein Vater letzte Nacht gewarnt hat, deine Geheimnisse nicht alle zu verraten." Nun wusste der Jäger, dass seine schöne Frau das Kalb des Büffels war, den er damals tötete. Nun wollte sie ihn töten, um den Tot ihrer Mutter zu rächen. Als der Büffel endlich den Platz verliess, verwandelte sich der Jäger wieder in einen Menschen und ging zurück in sein Dorf.
 Als erstes ging er zu seinem Vater und berichtete ihm von seinem Erlebnis im Busch.

J.S.Gangman.